Im Jahr 2014 entwickelte ein Konsortium aus deutschen und nigerianischen Gesundheitseinrichtungen, Forschungsinstituten und einem globalen Softwareunternehmen unter der Koordination des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) das Surveillance Outbreak Response Management and Analysis System (SORMAS) während des westafrikanischen Ebola-Ausbruchs 2014/15.

Nach neun Monaten Softwareentwicklung wurde der SORMAS-Prototyp in 84 privaten und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in zwei nigerianischen Bundesstaaten getestet. Im Juli 2015 wurden Daten zu Cholera, Masern und hochpathogener Vogelgrippe gesammelt und eingegeben. Darüber hinaus wurde eine Simulation eines komplexen Ebola-Ausbruchs durchgeführt.

Im Jahr 2016 wurde SORMAS in eine Open-Source-Softwareanwendung umgewandelt. Damit wird das Ziel erreicht ein nachhaltiges, von IT-Unternehmen unabhängiges Softwareprodukt zu schaffen, das innerhalb der Software-Community für die Entwicklung der Ziele im Gesundheitssektor genutzt werden kann.

Ghana Health Services und Ghana Community Network haben beschlossen SORMAS im Jahr 2019 in einigen Bezirken Ghanas als Pilotprojekt einzusetzen. Das HZI-Team reiste nach Ghana, um bei der Einrichtung und Schulung künftiger SORMAS-Nutzer zu helfen.

Während der SARS-CoV-2-Pandemie Anfang 2020 implementierte das Team rasch COVID19 in SORMAS, was zu einem weit verbreiteten Einsatz von SORMAS in Frankreich, der Schweiz und Deutschland führte. Darüber hinaus planen Fidschi, Nepal, Burkina Faso und die Elfenbeinküste die Umsetzung in naher Zukunft.
Im November beschlossen die Bundeskanzlerin und die Länderchefs, dass SORMAS von 90 % aller Gesundheitsämter in Deutschland eingesetzt werden soll.